US-Detektor
Der Titel ist etwas verwirrend. Es handelt sich hier nicht, wie man vielleicht meinen könnte, um ein Gerät zum Aufspüren von NSA-Beamten, die unsere Mails lesen wollen, sondern um eine Schaltung die Ultraschallquellen im Frequenzbereich von ca. 40 kHz hörbar macht. Der Franzis-Verlag hat vor kurzem einen [1] Bausatz von Burghard Kainka herausgebracht, der eben dies leistet. Dies hier ist eine geringfügig preisgünstigere Variante, die jedoch ohne SMD- Bausteine auskommt und damit, wie ich finde, einen höheren Bastelspass bietet. Die Schaltung basiert auf einen Bauvorschlag des [2] Schulbiologiezentrum Hannover, hat aber einen vereinfachten Vorverstärker, der trotzdem hinreichend empfindlich ist. Zur
Schaltung:
Die
Platine: Als Gehäuse nahm ich eine leere Mon Chéri- Verpackung (Inhalt 30 Stück). Der Deckel muss natürlich durch zwei Streifen Tesafilm fixiert werden. Die Platine wurde mittels vier Schrauben M3 eingebaut. Zwischen dem Gehäuseboden und der Platine kommen je eine Unterlegscheibe und eine Mutter, so dass zwischen dem Gehäuseboden und der Platine ein Abstand entsteht. Damit die Schraubenköpfe empfindliche Unterlagen nicht verkratzen sind vier Gummifüßchen auf die Gehäuseunterseite geklebt. Der 9V-Block wird durch ein Gummiband auf der Platine gehalten. Die Anschlussdrähte des Ultraschallsensors laufen durch zwei Bohrungen durch die Gehäusewand. Der Ultraschallsensor wird mit einer Lüsterklemme fixiert. Dabei ist darauf zu achten, dass der Sensor fest sitzt. Wackelt er, gibt es später störende Geräusche im Kopfhörer. Das Bohren der erforderlichen Löcher in den Thermoplasten des Gehäuses erfordert etwas Behutsamkeit. Die Drehzahl des Bohrers sollte sehr langsam sein. Ist sie zu schnell schmilzt der Kunststoff und verklebt den Bohrer, Am besten verwendet man einen Handbohrer ohne elektrischen Antrieb. Außerdem läuft man gerade bei dem großen Loch für das Poti Gefahr, dass der Kunststoff bricht. Mit etwas Sorgfalt und einer Rundfeile, mit der man das, auf 6mm vorgebohrte Loch auf Maß feilt, lässt sich dieses Problem jedoch meistern. Generell gilt: Alle Löcher sind mit einem kleinen Bohrer, z.B. 2mm, vorzubohren. Die folgenden Fotos geben Auskunft über die Anordnung der Komponenten. Inbetriebnahme: Vor der Inbetriebnahme bitte zunächst eine gründliche Sichtprüfung der Schaltung vornehmen und die Schaltung gewissenhaft auf Übereinstimmung mit dem Schaltplan prüfen. Bei der ersten Inbetriebnahme sollte man zunächst den aufgenommen Strom messen. Er muss bei ca. 15 mA liegen. Ist er deutlich höher, so liegt ein Kurzschluss in der Schaltung vor, der natürlich beseitigt werden muss (Sichtprüfung, Messen mit dem Ohmmeter). Als nächstes ist mit dem Trimmpoti P1 die Oszillatorfrequenz auf 38 kHz einzustellen. Idealerweise mit Hilfe eines Frequenzmessers oder mit einem Oszilloskop. Reibt man nun, bei voll aufgedrehtem Poti, den Daumen und den Zeigefinger vor dem Ultraschallsensor U1 aneinander, so muss im Kopfhörer ein Schaben hörbar sein. Das Gerät ist nun betriebsbereit. Anwendungen: Hier eine kleine Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: + Fledermäuse (in dem Wintermonaten wird man da kaum Glück haben, aber in den Sommermonaten sind sie, nach Einbruch der Dämmerung, um und in den Bäumen auf der Insektenjagt) + wie schon bei der Inbetriebnahme gesagt: Daumen und Zeigfinger aneinander reiben. + Ein Stück Papier zwischen Daumen und Zeigefinger durchziehen. + Die Kohlensäurebläschen in einem Glas Sprudelwasser (Siehe auch Hörprobe). Ja! Geht auch mit Sekt oder Bier :) + Schaltnetzteile und Energiesparlampen + die Zeilentrafos alter Röhrenfernseher sind im Ultraschallbereich hörbar + ganz alte Ultraschallfernbedienungen. + Ultraschallabstandwarngeräte (z.B. an Autos. Siehe auch Hörprobe) + Ultraschallentfernungsmesser Hörprobe: Schlussbetrachtung: Obwohl das Gerät nur eine Vorverstärkerstufe hat, ist es doch erstaunlich empfindlich. Ein aktives Abstandwarngerät wird von dem US-Detektor noch in 30m Entfernung gehört. Die Schaltung ist unempfindlich gegen wilde Schwingungen und daher recht nachbausicher. Auf ein Poti zum Einstellen der Oszillatorfrequenz wurde bewusst verzichtet, weil der Ultraschallsensor nur eine Bandbreite von 2 kHZ aufweist. Ultraschallmikrofone mit einer höheren Bandbreite sind nicht leicht zu beschaffen und auch sehr teuer. Sie kommen für den Bastler daher kaum in Frage. Die Oszillatorfrequenz wird daher einmalig mit dem Trimmer P1 eingestellt. Links: {1] Franzis-Verlag [2] Schulbiologiezentrum Hannover |