Kleine
Kapazitäten im pF - Bereich messen, das
ist alles andere als trivial. Nur wenige Digitalmultimeter
können das und auch
der Transistortester von Markus Frejek muss bei kleinen pF -
Kapazitäten
passen. Die Zeitschrift Elektor hat in dem Heft April 2011 eine
Schaltung
veröffentlicht, die genau dies kann. Den Pico C von Vladimir
Mitrovik.
Den Artikel findet man unter [1]. Ich habe nun diese
Schaltung für meine Bedürfnisse angepasst. Da ist
zum einen die
Abschaltautomatik, wie sie Markus Frejek in seinem Transistortester [2] verwendet. Weiterhin
verwende ich statt einer 9V-Batterie einen 9V-Akku. Da wäre
jedoch eine
Spannungsüberwachung hilfreich, um eine versehentliche
Tiefentladung des Akkus
zu verhindern. Auch dazu gibt es eine Lösung. Die
Batterie-Leer-Anzeige von
Wolfgang Fritz [3] aus der Zeitschrift
Elektor, Heft Juli/August 2011. Alle drei Komponenten zusammengebracht
ergeben
einen Pico C mit Abschaltautomatik und Spannungsüberwachung. Natürlich
böte es sich an, die
Batterie-Leer-Anzeige in den Tiny2313 zu programmieren. Jedoch ist
dieser schon
bis an die Grenzen mit Programmcode voll gestopft. Selbst ein rigoroses
Zusammenstreichen von Anzeigetexten schafft nur wenig Platz. Also muss
eine
konventionelle Hardwarelösung her, will man nicht auf einen
größeren
Mikrocontroller zurückgreifen. Nebestehend der erweiterte Schaltplan. Ganz
ohne Änderung der Software geht es jedoch nicht. Die geänderte Firmware steht hier zum Download bereit. Die Spannungsversorgung wird über den Transistor T1 geschaltet. Im
Grundzustand sperrt dieser Transistor. Es fließt hier nur noch ein nicht mehr
messbarer Ruhestrom. Das Gerät schaltet man durch Betätigen von Taster S1 ein.
T1 wird über R7, S1, Basis-Emitter-Strecke von T5 leitend und der
ATTiny2313 bekommt Strom. Der ATTiny2313 schaltet nun einen High Pegel
auf PD1. Damit steuert T2 durch und die Schaltung geht in die Selbsthaltung.
Weitere Betätigungen des Tasters S1 registriert der Tiny2313 durch einen
Low-Pegel an PD0 und geht bei einer längeren Betätigung, wie gewohnt, in
die Kalibrierung. Die LED D2 dient nur der Anhebung des Spannungspotenzials für
T5. Genauso gut könnte man zwei Siliziumdioden in Reihe schalten. Das
Programm läuft in einer Endlosschleife, in der die Anzeige jede Sekunde
aktualisiert wird. Hier habe ich einen Counter als Byte-Variable
eingefügt. Hat dieser 15 Durchläufe (gleich 15 Sekunden) gezählt, schaltet das Programm
den Port PD1 auf Low-Pegel. Der Transistor T2 sperrt und damit ebenso der
Transistor T1. Das Gerät hat sich damit abgeschaltet. Das Kernstück der Spannungsüberwachung
ist die einstellbare Z-Diode D1 als Spannungsreferenz. Mit dem Trimmpoti P1
stellt man deren „Zenerspannung“ und damit die Schaltschwelle von T3/T4 ein. Die
Kapazitätsmessung erfolgt mittelbar durch die sich einstellende Frequenz an dem
TLC555, welche sich durch die Kapazitäten von C10 und der zu messenden
Kapazität Cx ergibt. Diese Frequenz, bzw. Periodendauer misst der ATTiny 2313
und zeigt die daraus errechnete Kapazität auf dem LCD-Display an. Es sei noch
erwähnt, dass die Kondensatoren C10 und der Eichkondensator 1 nF eine Toleranz
von 1% haben müssen. Gleiches gilt für den Widerstand R14. Nähere
Einzelheiten sind in dem Elektor-Artikel nachzulesen.
Inbetriebnahme: Verwenden
Sie für den ersten Test zunächst keinen Akku sondern eine
Batterie, denn falls
Sie einen Kurzschluss auf Ihrer Platine haben, kann die geballte
Stromstärke von
einigen Ampere, die ein Akku liefern kann, gewaltigen Schaden
anrichten. Messen
Sie sicherheitshalber erst einmal den Strom, der in Ihre Schaltung
fließt. Er
sollte in einem Bereich von 20 – 30 mA liegen. Zur weiteren
Inbetriebnahme schließen
Sie zunächst eine einstellbare Spannungsquelle über
Batterieclips an den
Batteriesockel an. Dabei sind dann natürlich die Farben der
Anschlussdrähte
vertauscht (Rot ist Minus und schwarz ist Plus). Als einstellbare
Spannungsquelle kann man einen einstellbaren Spannungsregler, wie zum
Beispiel
den LM317, verwenden. Diesen stellt man auf die
Entladeschlußspannung von 7V
ein. Nach Betätigung von S1 verstellen Sie dann das Trimmpoti P1 bis die LED D3 ausgeht.
Anschließend
drehen Sie das Poti vorsichtig in Gegenrichtung, bis D3 gerade
angeht. Leuchtet D3 im späteren Betrieb nach dem
Einschalten dauerhaft auf, ist die Akku/Batteriespannung auf 7V oder weniger abgesunken
und es wird Zeit den 9V-Akku zu laden, bzw. eine frische Batterie
einzulegen. Ist soweit alles in Ordnung können Sie den
9V-Akku einlegen. Starten Sie das Programm, indem Sie den Taster
S1 betätigen. Das Programm geht nun in die Kalibrierung.
Dazu benötigen Sie einen Kondensator 1nF, 1%. Folgen Sie den
Anweisungen des Programms. Die Schaltung ist nun abgeglichen und kann benutzt werden.
Links:[1] http://www.elektor.de/jahrgang/2011/april/pico-c.1743461.lynkx [2] http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Transistortester [3] http://www.elektor.de/jahrgang/2011/juli-047-august/batterie-leer-anzeige.1855575.lynkx |