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Die Agfa Box


Agfa Box

Hier also eine Hommage an die gute alte Agfa Box. Sie wurde in den 30ern des vergangenen Jahrhunderts in einer großen Verkaufsaktion auf den Markt gebracht. Man musste vier Reichsmark, mit den Kennzeichen der Prägeanstalten G, F und 2-mal A, was zusammen Agfa ergab, beim Fotohändler abgeben und bekam dafür die Agfa Box. Die Aktion war so erfolgreich, das in kurzer Zeit alle Kameras verkauft waren. Es musste nachproduziert werden. Weit über 100000 Stück. Verdient hat Agfa an den Kameras wohl nicht sehr viel. Trotz des einfachen Aufbaus. Das Geschäft erhoffte man sich vom Verkauf des Filmmaterials.

Meine Eltern hatten so eine Kamera und meine ersten fotografischen Gehversuche habe ich mit ihr gemacht. Wie schon gesagt, einzustellen gab es der Kamera nichts. Bei schönem Wetter machte sie im Bereich um die vier Meter recht ordentliche Bilder. Bei schlechtem Wetter wurden die Bilder nichts. Über die Verschlußzeit und die Blende schwieg sich Agfa aus. Näheres weiter unten.

Die Kamera wird wie folgt bedient: Den Transporthebel axial nach außen ziehen. Dann die Verschlussfeder der hinteren Wand leicht anheben, sodass die Feder aus dem Stift herauskommt. Gleichzeitig die hintere Wand leicht abkippen und dann ganz von der Kamera entfernen. Den Innenteil aus der Kamera herausfallen lassen. Eine volle 120er Filmpatrone auf der Seite ohne seitliches Loch (das ist die Abwickelseite) einlegen. Dabei die seitliche Feder etwas herausdrücken bis die Filmrolle auf der Gegenseite in der dafür vorgesehen Mulde liegt. Jetzt die Klebebanderole von dem Film lösen und den Film etwa 6 cm herausziehen. Das Ende des Films etwa drei Umdrehungen auf eine leere Transportrolle spulen. Die Transportrollen in die Aufwickelseite (mit dem seitlichen Loch) einlegen. Dann das Innenteil wieder in das Kameragehäuse einschieben und zwar so, das die Aufwickelseite mit dem seitlichen Loch in dem Innenteil auf die Seite des Kameragehäuses mit dem Transporthebel kommt. Den Transporthebel einrücken und so weit drehen bis das Wort „Start“ an der Kante der Filmbühne erscheint. Nun den Kameradeckel wieder schließen. Dabei zuerst die beiden Laschen in die beiden Stifte am Kameragehäuse einrasten lassen und dann den Deckel kippen, sodass die Verschlussfeder wieder einrastet. Nun den Film mit dem Transporthebel weiterdrehen, bis die Ziffer 1 im roten Sichtfenster am Kameradeckel zu sehen ist. Nun kann eine Aufnahme gemacht werden. 

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Hält man die Kamera so, dass das Sucherfenster für das Querformat oben ist, sieht man auf der linken Seite den Wahlhebel für die Dauerbelichtung (langer Strich) und für die Momentaufnahme (kurzer Strich). Auf der rechten Seite ist der Auslöser. Ist eine Momentaufnahme gewählt, so schiebt man den Auslöser auf die Seite zu der er sich frei bewegen lässt. Er bleibt nach der Aufnahme in dieser Position. Das heißt: der Auslöser geht nicht in Ausgangslage zurück. Für eine weitere Aufnahme (vorher den Film weitertransportieren) schiebt man den Auslöser dann in die Gegenrichtung.

Für eine Dauerbelichtung zuerst den Wahlhebel auf den langen Strich stellen und dann den Auslöser betätigen. Auch jetzt bleibt der Auslöser in seiner Position. Dabei bleibt der Verschluss geöffnet bis man den Auslöser zurück in seine Ausgangslage schiebt.

Die Agfa Box hat einen Drehverschluss. Die nebenstehenden Bilder verdeutlichen seine Funktion. Die  Verschlusszeit wird im Allgemeinen mit 1/30 Sekunde angegeben. Eigene Messungen ergaben 1/50 bis 1/60 Sekunde, je nach dem, ob der Auslöser von oben nach unten oder von unten nach oben betätigt wird.  Die Blende ist fest und errechnet sich zu f=11. Die Optik besteht aus einer einfachen konvexen Linse. Die Kamera hat ein Fixfokus Objektiv für ca. 4 Meter bis Unendlich. Es folgen einige Aufnahmen die mit der Agfa Box gemacht wurden.
drehverschluss
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